
Tanzpädagogisches Seminar
„Gott hüllt mich in den Mantel der Gerechtigkeit“ (Jes 61,10)
Tänze, die aus-richten und auf-richten zu Musik, die umhüllt, tröstet und wärmt.
Ulrike Knobbe schreibt dazu: Die Worte „gerecht“ und „Gerechtigkeit“ finden sich häufig in der Bibel, häufiger noch als das Wort „Friede“! Auch den „Mantel“ finden wir dort, der jemand umhüllt oder etwas zudeckt oder der in der Bewegung abgeworfen wird. Mir ist die Symbolkraft des „Mantels“ aufgegangen durch das Wort „palliativ“, das von „Pallium: der Mantel“ kommt. Da wird in der Palliativmedizin der oder die Schwerkranke wie eingehüllt in einen „Mantel“ der Zuwendung, des Angenommenseins so wie man gerade ist, der Schmerzlinderung.
In den Meditativen Tänzen darf ich mich wie eingehüllt erleben durch den Schutz, den Halt und die Energie des Kreises. Durch das Verbundensein mit anderen ohne reden zu müssen. Durch Musik, die bewegt und berührt. Durch Schritte und Gebärden, die meine Sehnsucht zum Ausdruck bringen: die tiefe Sehnsucht nach Gerechtigkeit in unserer Zeit, die so voller Ungerechtigkeit, Hass und Gewalt ist. Möge Gott doch seine Welt und seine Menschen in den Mantel der Gerechtigkeit einhüllen. Oder wie Ulrich Schaffer sagt: in den warmen Schal der Fürsorglichkeit.“