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Fokus Afrika
Fr. 19. April 2024 – So. 21. April 2024
Auf europäischer Seite wird Afrika häufig weiterhin als reiner Rohstofflieferant gesehen. Oder als Kontinent, von dem eine lästige, mit allen Mitteln zu verhindernde Einwanderung ausgeht. Das Afrikabild in Deutschland bzw. Europa ist oft sehr einseitig geprägt. Dabei finden auf unserem Nachbarkontinent sehr viele spannende, oft widersprüchliche Entwicklungen statt. Doch darüber erfahren wir oft wenig. Dem will die Seminarreihe „Fokus Afrika“ etwas entgegensetzen.
„Quo vadis Afrika?“ Das fragt man sich nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt. Wohin geht die Reise politisch und wirtschaftlich? Viele Länder Afrikas spüren ein enormes Interesse anderer Wirtschaftsnationen. Ist Afrika ein „Kontinent der Chancen“? Nach Jahrzehnten von Ignoranz und Unwissenheit, von Rassismus und Ausbeutung hat sich die Kommunikation mit und über Afrika in kurzer Zeit gewandelt. Einst stigmatisiert mit geringer Teilhabe hat der Kontinent plötzlich andere Optionen mit weitreichenden geopolitischen Folgen.
30 Jahre nach den ersten demokratischen Wahlen in Südafrika und dem Beginn der Präsidentschaft von Nelson Mandela wird erneut Südafrika in den Blick genommen und zwar aus Frauenperspektive. In Südafrika gibt es vorbildliche Gleichstellungsgesetze und zahlreiche Ministerinnen. Gleichzeitig herrschen dort hohe Gewaltraten gegen Frauen und Mädchen. Was sind die Gründe dafür und was macht die südafrikanische Frauenpolitik besonders?
Der Film „Zulu Love Letter“ zeigt Frauen in der Wahrheits- und Versöhnungskommission. Er ist sehr berührend und gibt einen anschaulichen Eindruck von den vielfältigen Erinnerungsformen, was Gewalt für Frauen/Mädchen im Apartheidregime bedeutete und welche Folgen sie noch nach Jahrzehnten hat. Ohne diesen Kontext ist die heutige Gewalt nicht zu verstehen.
In Afrika gab es in der Vergangenheit und bis heute viele grausame Konflikte. Dennoch oder gerade deshalb hat sich eine bemerkenswerte Versöhnungskultur entwickelt, die auch für andere Regionen dieser Erde wegweisend sein kann.
Referenten:
Maria Biedrawa, Frankreich, Sozialpädagogin, Friedensfachkraft, engagiert in Friedens- und Versöhnungsprozessen, die zivilgesellschaftlich, kirchlich-ökumenisch oder interreligiös getragen sind,
Charles M. Huber, München, Schauspieler, MdB a.D., früherer Afrika-Beauftragter der Bundesregierung, Berater, Brückenbauer zwischen Afrika und Europa,
Dr. Boniface Mabanza Bambu, Heidelberg, Studium der Philosophie, Theologie und Literaturwissenschaften in Kinshasa, Promotion an der Universität Münster, Koordinator Kirchliche Arbeitsstelle Südliches Afrika, KASA, Heidelberg,
Dr. Rita Schäfer, Bonn/Bochum, freiberufliche Afrikawissenschaftlerin, Gutachterin und Trainerin.
Online zugeschaltet werden die Frauenrechtsaktivistinnen Nomarussia Bonase und Judy Seidman aus Südafrika.
Tagung in Kooperation mit der missio-Diözesanstelle in Paderborn