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… neulich in einer unserer Teamsitzungen. Draußen spielte der April mit dem Wetter, ließ kräftigen Regenschauern strahlenden Sonnenschein folgen oder blauen Himmel düsteren Wolken. Zwei Teammitglieder radelten ungeachtet dessen mit Fahrrad zum Termin, einer kam per Bahn und Numero vier musste gar nicht erst aus dem Haus. Vom böigen Wind durch die Tür hereingeweht, ging’s gleich los mit einem kreativen Gedankenaustausch, der wie immer von „Hölzchen zu Stöckchen“ führte. Bis Numero 1 die angeregte Diskussion unterbrach, während er nachdenklich auf das zum Anbeißen appetitliche Brötchen in seiner Hand schaute, das vom Bäcker um die Ecke aus heimischem Getreide gebacken wurde: „Wisst ihr was … wir setzen Nachhaltigkeit selbst bei der heutigen Sitzung um.“

Aus der Nische zum Megatrend

Nachhaltigkeit – ein Begriff, der heutzutage in aller Munde ist. Überstrapaziert und manchmal eher Mode als von echtem Tun durchdrungen. Wir übrigens hatten das Wort bereits 2013, als wir zum ersten Mal unser Leitbild formulierten, im Repertoire. Weil es schon damals unser Denken spiegelte. Wobei wir jedoch neidlos zugeben, dass wir damit weder Trendsetter noch Vorreiter waren: Hätten Sie gewusst, dass der hl. Franziskus in seinem bekanntesten Lobpreis eine Urform des Wortes gebraucht, das heute eines der meist verwendeten im Kontext der Ökologie ist? „sustentamento“ heißt es in einer der Strophen des Sonnengesangs, eine Ableitung des lateinischen Wortes „sustinere“. Es beinhaltet das Bedeutungsspektrum von „aufrechterhalten“, „aushalten“, „erhalten“, „nachhalten“. Folgen wir ihm nach. Steckt doch auch in unserem Jahresmotto „Wir hier!“ ganz viel Nachhaltigkeit. So etwa erzeugt die Klosterlandschaft OWL als regional verankertes Netzwerk jährlich einen wirtschaftlichen, touristischen und kulturellen Mehrwert für die gesamte Region. Wir vergeben Aufträge an Dienstleister möglichst regional, um den Wirtschaftsraum zu fördern, und arbeiten regelmäßig mit lokalen Veranstaltungsorten und Veranstaltern zusammen.

Ganz viel Lokalkolorit

Einmal Tokio und zurück? Nicht bei uns. Unsere Künstler wohnen quasi gleich um die Ecke. Vielflieger sind nicht dabei. Politur fürs Prestige ist nicht nötig und der Glamourfaktor spielt keine Rolle. Und überhaupt: Nichts scheint nachhaltiger als Musik. Musik macht unsere Welt ein Stück freundlicher. Mit jeder Note und jeder Melodie. Und das Beste dabei: Musik hat bisher jeden Trend überlebt – sie bleibt für immer. Wir möchten, dass unsere Umwelt, unsere Gesellschaft, unsere Kultur ebenso erhalten bleibt wie die Musik. Für die nächsten Generationen. Deswegen gehören Shuttlebusse, Wanderungen und Radtouren, mit denen sich die Region umweltfreundlich und nachhaltig erleben lässt, längst zu unserem Programm.

Langfristig? Ja, bitte!

Wobei Ökologie nur ein Aspekt von Nachhaltigkeit ist. Bei der Planung unserer Veranstaltungen bedenken wir nicht weniger die soziale Nachhaltigkeit sowie auch die gesellschaftliche Vielfalt und Teilhabe auf der Bühne und im Publikum. Die Förderung junger Talente gehört genauso zu unserem Handeln wie die
(Ur-)Aufführungen zeitgenössischer Werke zu Themen wie Umweltschutz, Demokratie oder soziale Gerechtigkeit. Wir sind sicher, dass Künstler und Ensembles dazu beitragen können, nachhaltige Werte zu vermitteln und das Bewusstsein für gesellschaftliche Herausforderungen zu stärken.

Und dass Klöster von jeher generationsübergreifend Orte für Bildung und Begegnung sind, das wissen Sie ja ohnehin. Insbesondere im Dialog lässt sich die Beziehung zu Menschen stärken und die Kommunikationsfähigkeit langfristig fördern. Zudem unterstützt der vielfältige Austausch sozialer, kultureller, religiöser und nationaler Kontexte das Lernen mit- und voneinander.

Lassen Sie es uns weiter genau so halten!