Das Kloster „Unserer Lieben Frau“ in Varensell wurde 1902 von Benediktinerinnen vom Allerheiligsten Sakrament gegründet und ist somit eine der jüngeren Gründungen in der westfälischen Klosterlandschaft. Die Gemeinde Varensell stellte Grund und Material, während die Schwestern für den Aufbau sowie die Einrichtung des Klosters und der Kirche zuständig waren. Da die Klosterkirche so geplant wurde, dass sie zugleich als Gemeindekirche fungiert, bestand von Anfang an eine enge Verbindung zwischen Pfarrgemeinde und Konvent.
Von 1917 bis 1931 dauernde Bemühungen um eine Revision der Konstitutionen aus dem 17. Jahrhundert im Hinblick auf eine Anpassung an zeitgemäße Anforderungen mündeten schließlich 1942 in hauseigenen, an die der Frauenklöster in der Beuroner Benediktinerkongregation angelehnten Konstitutionen. Nachdem Rom die hauseigenen Konstitutionen 1948 approbiert und Varensell zur selbständigen Abtei erhob, gehörte sie nicht mehr zum „Institut von der ewigen Anbetung“. 1982 wurde die Abtei in die Beuroner Benediktinerkongregation aufgenommen.
Die Klostergebäude aus der Gründungszeit erwiesen sich schnell als zu klein. Nach Fertigstellung eines Neubaus der Abtei- und Pfarrkirche im Jahr 1956, wurde in den 1960er-Jahren die neugotische Klosteranlage zugunsten eines dringend notwendig gewordenen modernen Gebäudes abgerissen. Neben der Erweiterung der ursprünglichen Werkstätten und Betriebe (z. B. Landwirtschaft) entstanden auch neue Arbeitsbereiche wie eine Weberei, eine Arztpraxis sowie eine Buch- und Kunsthandlung. 1977 folgte der Bau eines Gästehauses.