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Foto: Andreas Lechtape, Münster

Mittelalterliches Frauenkloster, Augustiner Chorherrenstift, barocke Blütezeit, Preußische Staatsdomäne, Gutshof – Nach 550 Jahren bewegter Vergangenheit ist das Kloster Dalheim in eine neue Epoche seiner Geschichte eingetreten. Heute beherbergt es ein in Deutschland einzigartiges Museum für klösterliche Kulturgeschichte unter der Bezeichnung „Stiftung Kloster Dalheim – LWL-Landesmuseum für Klosterkultur“. Die fast vollständig erhaltene und in jüngster Zeit baulich ergänzte Klosteranlage hat sich bis heute ihre beeindruckende Kraft und Ruhe bewahrt.

Kloster, Klostergarten und Siedlung liegen in einem Seitental der Altenau, umgeben von einer Landschaft, die von weiten Feldern und ausgedehnten Waldgebieten geprägt ist – trotzdem über die A44 schnell zu erreichen. Dauer- und Sonderausstellungen, Konzerte, pädagogische Angebote, ein Shop, Gastronomie und jahreszeitliche Märkte gehören zum umfassenden Angebot.

Stiftung Kloster Dalheim
LWL-Landesmuseum für Klosterkultur
Am Kloster 9 · 33165 Lichtenau-Dalheim

T 05292 9319-0

www.lwl.org/LWL/Kultur/kloster-dalheim

Geschichte

Ende 12. Jh.
Gründung Augustinerinnen-Konvent

1429
Wiederbesiedlung durch Augustiner-Chorherren

Ab 1708
Blütezeit des Klosters und barocker Ausbau

1803
Aufhebung im Zuge der Säkularisation, landwirtschaftliche Nutzung

1979
Kauf der Anlage durch den Lanschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL)

2007
Museum für Klosterkultur

2010
Weiterer Ausbau

Im Mittelalter besaß Dalheim offenbar bereits um 800 eine kleine Pfarrkirche. Ein Nachfolger dieses Baus dient dann auch dem Ende des 12. Jahrhunderts gegründeten Augustinerinnen-Konvent als Klosterkirche.

Neugründung
Nach dem Niedergang der ersten Ansiedlung und der Auflösung des Frauenklosters erfolgte 1429 eine Wiederbesiedlung durch Augustiner-Chorherren des Klosters Böddeken. 1452 hatte Dalheim schließlich wieder den Rang eines selbständigen Klosters. In den folgenden Jahren wurde das Kloster vollständig neu gebaut: Westlich der alten Anlage im Tal errichtete man eine neue Kirche und großzügige Konventgebäude.

Große Teile dieser spätgotischen Kernanlage sind im heutigen Bestand noch erhalten. So gehört die freigelegte Deckenmalerei in der Apsis der Kirche in die Bauzeit um 1470/80, bzw. zu einer zweiten Ausmalung um 1520. Der 30-jährige Krieg (1618–1648) schädigte auch den zuvor wohlhabenden Dalheimer Konvent wirtschaftlich schwer.

Nach mühevollen Aufbauarbeiten erlebte das Kloster im Barock seine größte Blüte. Vor allem Barthold Schonlau, seit 1708 Prior, betrieb den Ausbau Dalheims und formte eine beeindruckende Gesamtanlage. Diese Phase, in der der repräsentative Ehrenhof, die großzügigen Wirtschaftsbauten und die umfangreichen Gartenanlagen entstanden, prägt bis heute maßgeblich das Erscheinungsbild Dalheims.

Die Auflösung
Im Zuge der Säkularisation wurde das Kloster 1803 aufgehoben und als Staatsdomäne verpachtet. Kirche und Kreuzgang wurden zu Stallungen. Bis in die 1970er Jahre wurde Kloster Dalheim auch weiterhin als landwirtschaftlicher Betrieb genutzt. Davon zeugen noch heute die baulichen Veränderungen, die in der Domänenzeit vorgenommen worden sind.

Das Museum im Kloster
2003 fiel die Entscheidung zur Einrichtung des Dalheimer Landesmuseums für Klosterkultur durch den LWL. 2007 wurde der erste Bauabschnitt übergeben und das LWL-Landesmuseum für Klosterkultur eröffnet.

2010 eröffnete ein zweiter Bauabschnitt, der die historischen klösterlichen Funktionsräume wie z. B. Kreuzganggeviert, Kapitelsaal oder Refektorium wiederherstellte und über 2.000 zusätzliche Quadratmeter hochmoderner Ausstellungsfläche erschließt.

Deutschlands einziges Landesmuseum für Klosterkultur im Kloster Dalheim

Bedeutsame und wertvolle Exponate finden ihren Platz innerhalb der fast vollständig erhaltenen, 7,5 Hektar großen Klosteranlage, die sich bis heute ihre beeindruckende Kraft und Ruhe bewahrt hat. Im Zusammenspiel von historischer Bausubstanz und moderner Architektur lädt die Stiftung Kloster Dalheim. LWL-Landes­museum für Klosterkultur dazu ein, die Fülle klösterli­cher Kultur zu entdecken. Und dazu gehören nicht nur „ora et labora“ (lat. für „Bete und arbeite“), sondern auch Musik und The­ater, Essen und Trinken, bedeutende Kunstschätze, Bau-, Buch- und Gartenkunst.

Dauer- und wechselnde Sonderausstellungen zeigen, wie Klös­ter die europäische Kulturgeschichte über Jahrhunderte hinweg bis heute entscheidend geprägt haben und wie sie neben ihrer her­ausragen­den Bedeutung als religiöse Zentren und Vermittler christlichen Glaubens auch Stätten der Bildung, der Forschung, der Kunst und der wirtschaftlichen Entwicklung ganzer Landstriche waren.

Regelmäßige Veranstaltungen lassen im Kloster Dalheim zudem die unterschiedlichen Facetten klösterlicher Kultur lebendig werden. Der Dalheimer Sommer holt zum Beispiel Musik und Theater ins Kloster. Ordensleute aus der Region, aus ganz Deutschland, Österreich, Russland, Polen und Tschechien zeigen jedes Jahr im August auf Europas größtem Klostermarkt, was in Klosterküchen, -kellern und -werkstätten an Kostbarkeiten entsteht. Wein, Likör, Marmelade und Käse sind rund um den Klosterteich ebenso zu finden wie Kunsthandwerk, Schmuck und Handarbeiten.

Quellen: Internetseiten LWL

Möglichkeiten | Angebote

Klosterkultur
heutige Nutzung Klostermuseum
Gottesdienste nur im Rahmen besonderer Veranstaltungen
Führungen öffentliche und gebuchte Führungen
Veranstaltungen Ausstellungen, Museumspädagogik, Konzerte, Märkte + Feste, Familientage, Kurse, Workshops
Möglichkeiten für Gruppen Teilnahme an Angeboten
Klostertourismus
Gastronomie tagsüber, nicht am Abend
Parkmöglichkeit Parkplatz außerhalb der Klostermauern
ÖPNV-Anbindung Bus S85 und R82 (ab Paderborn)
Besichtigung/Eintritt täglich außer montags 10–18 Uhr, gestaffelte Eintrittspreise
Lokale Besonderheiten
  • Museumsbetrieb, Klostergarten, Gastronomie, Shop
  • abgeschiedene Landschaft. Die nahe A44 ist nicht wahrnehmbar

Bildergalerie 1

Bildergalerie 2

Copyright : Kloster Dalheim/LWL und Bildautoren: Andreas Lechtape, Johanna Pietsch, Maria Tillmann · weitere Verwendung nicht gestattet.