Falkenhagen ist eine fast komplett erhaltene spätmittelaterliche Klosteranlage; dort findet man das älteste Fachwerkhaus in Lippe aus dem Jahr 1509. Es wird heute als Pfarrhaus der Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde genutzt. In der Gesamtanlage sind die Gebäude auf zwei Konfessionen aufgeteilt.
Kath. Pfarrei St. Michael Falkenhagen
Katholischer Pastoralverbund Südlippe-Pyrmont
Mittlere Str.22 · 32676 Lügde
T 05283 948396
www.katholisch-in-suedlippe-pyrmont.de
Ev.-ref. Kirchengemeinde Falkenhagen
Kloster Falkenhagen 7 · 32676 Lügde
T 05283 948080
Geschichte
1247
Gründung
1247-1407
Ansiedlung durch Zisterzienserinnen
1427-1432
Übernahme durch Wilhelmiten
1432-1596
Besiedlung durch Kreuzherren
1626-1773
Jesuiten, seit Mitte 16. Jh. lutherisch
1773
endgültige Aufhebung durch die Landesherren
Über mehrere Jahrhunderte hindurch prägte es das geistliche und kirchliche Leben im Südosten Lippes: das Kloster Falkenhagen. Die Anfänge der bis heute nahezu komplett erhaltenen spätmittelalterlichen Klosteranlage finden sich im Jahre 1247 als das Kloster Burchhagen nach Falkenhagen verlegt und dem Orden der Zisterzienser unterstellt wurde. 1407 während der Eversteiner Fehde zerstört, lag das Kloster anschließend rund zwanzig Jahre wüst. 1427 versuchten einige Mönche des Wilhelmitenordens in Falkenhagen den Neuaufbau, scheiterten aber schon fünf Jahre später an den ungünstigen wirtschaftlichen Bedingungen. Noch im gleichen Jahr, 1432, hielten die Kreuzherren Einzug und brachten das heruntergewirtschafteten Anwesen zu neuer wirtschaftlicher und geistiger Blüte.
Nachdem im Oktober 1538 die neue lippische Kirchenordnung eingeführt worden war, bekannte sich die Grafschaft nun zur evangelisch-lutherischen Lehre. Dennoch blieb der Konvent der Falkenhagener Kreuzherren seinem Glauben treu und erst Jahrzehnte später, im Jahr 1596, kam es zur Auflösung des Klosters und zum Teilungsvertrag zwischen Lippe und Paderborn. Klostergebäude und Kirche fielen Graf Simon VI. zur Lippe zu. Der Paderborner Fürstbischof, Dietrich von Fürstenberg (Theodor von Fürstenberg), der mit den Wirtschaftsgebäuden die andere Hälfte der Besitztümer erhielt, schenkte 1604 seinen Anteil an das Paderborner Jesuitenkolleg mit dem Auftrag der Betreuung der katholischen Kirchengemeinde.
Im sog. „Jesuitenhaus“ wurde ab 1695 eine Hauskapelle für die katholische Pfarrei St. Michael eingerichtet, im Laufe der Zeit erweitert, umgebaut und bis heute betrieben.
Das im Jahr 1509 errichtete Dormitorium – heute evangelisches Pfarrhaus – ist das älteste Fachwerkhaus Lippes. Das von den Jesuiten 1695 erbaute sogenannte “Jesuitenhaus” dient heute als katholische Pfarrkirche. Die ehemalige Klosterkirche ist Eigentum der evangelischen Kirchengemeinde.
Quellen:
- Karl Hengst: Westfälisches Klosterbuch
- August Drewes: Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes, Lemgo 1881, Seiten 277-291
- Willy Gerking (Hrsg.): 750 Jahre Kloster Falkenhagen
Sonderveröffentlichung des Naturwissenschaftlichen und Historischen Vereins für das Land Lippe e.V. Band 49
Festschrift zur 750jährigen Wiederkehr der Klostergründung und zum 500jährigen Jubiläum der Kirchweihe; 1997 Ev.-ref. Kirchengemeinde Falkenhagen. - Internetseiten der Stadt Lügde: www.luegde.de
- Internetseite der OstWestfalenLippe Marketing GmbH/Teutoburger Wald Tourismus: www.teutoburgerwald.de
Möglichkeiten | Angebote
Klosterkultur | |
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heutige Nutzung | Kirche und Klostergebäude: |
Gottesdienste | Ev: in der Kirche Kath: im Kirchenraum im „Jesuitenhaus“ |
Führungen | auf Anfrage |
Veranstaltungen | unregelmäßig Konzerte mit geistlicher Musik |
Klostertourismus | |
Gastronomie | in unmittelbarer Nähe |
Parkmöglichkeit | ja |
ÖPNV-Anbindung | Bus |
Besichtigung/Eintritt | auf Anfrage |
Lokale Besonderheiten | Falkenhagen liegt an der direkten Verbindung zwischen Schwalenberg und Polle an der Weser |