Am 25. Mai 1036 weihte Bischof Meinwerk (1009–1036) die erste Busdorfkirche. Meinwerk ließ sie in Erinnerung an die Grabstätte Christi als „Jerusalemkirche“ bauen. Dafür hatte er eigens eine Gesandtschaft ins Heilige Land geschickt, um möglichst originale Baupläne zu erhalten. Die ursprüngliche Jerusalemkirche hatte einen kreuzförmigen Grundriss. In ihrer Mitte war eine Erinnerungsstätte an das Heilige Grab. Den Eingang der Kirche flankierten zwei Rundtürme. An diese Kirche erinnern noch der heutige Altarraum, der auf dem westlichen Arm der Jerusalemkirche zurückgeht, und die beiden Rundtürme. Das Halbrund des Aufgangs hinter dem heutigen Altar zeigt den ursprünglichen Eingang in die Jerusalemkirche.
Erneuerung & Weiterbau
Bischof Imad (1060–1076), der Neffe Meinwerks, erneuerte das Bauwerk seines Onkels und erweitere es nach Westen um ein Kirchenschiff, das mit einem Turm abgeschlossen wurde.
Ende des 13. Jahrhunderts errichtete man auf den Mauern des Imad-Baus die jetzige gotische Halle mit drei gleich hohen Gewölben und erhöhte den Turm um zwei gotische Stockwerke. 1667 stiftete Fürstbischof Ferdinand von Fürstenberg die barocke Vorhalle. Auf der linken Seite des Altarraums ist die Marienkapelle, die wohl ursprünglich Taufkapelle bzw. Gebetsraum für die vielen Mitglieder der Kanonikergemeinschaft war.
Rechts neben dem Altarraum befindet sich ein Raum mit einem Mittelpfeiler als Gewölbestütze. Er war ehemals der Kapitelsaal der Kanoniker und ist heute die Sakristei. Die beiden Seitenkapellen an der Nordseite entstanden in der Mitte des 15. Jahrhunderts. In einer befindet sich heute der Taufstein, der vermutlich aus dem 16. Jahrhundert stammt und wohl der älteste der Stadt Paderborn ist. An der Südseite der Kirche wurde im 12. Jahrhundert der Kreuzgang errichtet, der Pürting (vgl. lt. porticus – Säulengang, Laufgang).
Quelle: katholisch-in-paderborn.de