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Böddeken ist eine historische Ansiedlung im Nordosten der Stadt Büren im Kreis Paderborn. Das ehemalige Kloster und heutige Gut Böddeken liegt landschaftlich reizvoll im Schnittpunkt der auf Serpentinen hinunterführenden Landesstraßen L751 und L 818 etwa 3 km südöstlich der Wewelsburg. Besonders wirkungsvoll sind die Ruinen der ehem. Klosterkirche.

Geschichte

Gegründet wurde das Kloster im Jahre 836 durch den Paderborner Archidiakon Meinolf als Frauenstift. Nur die 815 gegründete Abtei Corvey war älter. Im 15. Jahrhundert gehörte es zu den einflussreichsten Klöstern Deutschlands mit europäischem Wirkungsgrad. Die Gründung steht im unmittelbaren Zusammenhang mit der Translatio der Reliquien des hl. Liborius von Le Mans nach Paderborn. Meinolf gelobte den Bau des Frauenklosters in Bodicon. Seit dem 11. Jahrhundert kam die Bezeichnung als Kanonissenstift auf. Es wurde über die Jahre zu einem einflussreichen und wohlhabenden Kloster. Es scheinen wirtschaftliche Schwierigkeiten gewesen zu sein, die das Kloster im 14. Jahrhundert in den Niedergang trieben. Auch gerieten ursprünglich religiöse Aufgaben durch die Versorgungsfunktion des Hauses für adelige Frauen in den Hintergrund. Die innere Neugründung folgte Anfang des 15. Jahrhunderts. Zunächst übertrug 1408/09 der Paderborner Fürstbischof Wilhelm (1382–1428) die Rechte an Augustiner-Chorherren aus dem Kloster Windesheim bei Zwolle. Diese machten aus dem Kloster eines der größten deutschen Klöster, mit mehr als 40 Chorherren und über 170 Laienbrüdern.

1802 wurde das Augustinerkloster im Zuge der Säkularisierung aufgelöst. Der Gutshof wurde dem Fiskus als Staatsdomäne übereignet. 1822 wurde der Gutshof von Josef von Hartmann erworben, bevor er später durch Heirat an die Familie von Mallinckrodt überging, die bis heute die Gesamtanlage verwaltet und das Gut mit seinen Flächen als landwirtschaftlichen Betrieb bewirtschaftet.

Im Jahr 1978 gründete W. Ulrich Blauschek im Ostflügel des ehemaligen Konventsgebäudes die Jugendhilfeeinrichtung mit Internat Gut Böddeken, Institut für pädagogische Lernhilfen und Verhaltenstherapie. 2008 ergänzte er die Einrichtung um eine private Wohngrundschule , die sich ebenfalls auf dem Gelände des Gutshofes befindet.

Möglichkeiten | Angebote

Klosterkultur
heutige Nutzung Gutshof und Internat

www.gut-boeddeken.de

Gottesdienste  nein
Führungen  nein
Veranstaltungen  nein
Klostertourismus
Gastronomie  in Büren und Wewelsburg
Parkmöglichkeit  ja
ÖPNV-Anbindung  nein
Besichtigung/Eintritt  keine Besichtigung
Lokale Besonderheiten  Landschaftlich reizvolle Lage; in der Nähe liegt die Wewelsburg mit ihren Museen, einer Gedenkstätte zur Ideologie und Schreckensherrschaft der SS in der  Wewelsburg. Südlich des Klosters Böddeken liegt der Soldatenfriedhof Böddeken mit jährlichen Gedenkfeiern.

Bildergalerie